Аннотация: Meine herzliche Dankbarkeit Leonid Braslawski und W. Michely
Die Geschichte "Das Brot, das Meer und die Sterne" wurde im Jahr 2002 geschrieben und ist eines meiner ersten
Werke.
Nach dem fast einem Jahr, nachdem "Das Brot, das Meer und die Sterne" geschrieben war, habe ich eine E-Mail eines Unbekannten bekommen. "Ich habe "Das Brot, das Meer und die Sterne" im Internet gelesen und mir vorgeschlagen diese Geschichte ins Deutsche zu übersetzten. Ich bin selbst Übersetzer und die Redaktion der Übersetzung hat der deutsche Kollege gemacht, der selbst schreibt. Machen Sie mit der Übersetzung alles, was Sie wollen.", hat er mir gesagt.
Ich war getroffen. Ist habe mich über jedes einzelne Wort sehr gefreut. Es war das am meisten erfreulichste Lob das ich je bekommen durfte. Meine Geschichte wurde auf Deutsch neu erdacht und bis ins letzte Wort genau wiedergegeben.
Natürlich habe ich die Übersetzung sehr genossen.
Meine herzliche Dankbarkeit Leonid Braslawski und W. Michely
Sina Stambler
Übersetzung: L. Braslavski, W. Michely
Es geschieht sehr oft... Ausgerechnet vor dem Abendessen kommt allen auf einmal in den Sinn, dass es zu Hause keinen Bissen Brot mehr gibt. Alle schauen mich an.
"Du bist den ganzen Tag zu Hause, und wir, ermüdet nach der Arbeit und vom Gymnasium, müssen wir unbedingt abends ins Geschäft??"
Ich versuche, wie es sich gehört, mich davor zu drücken: "Das Geschäft wird gleich schliessen! Ich brauche noch zwanzig Minuten, um mich fertig zu machen!"
Ich ziehe mich jedoch bereits an: meinen Pullover, meine Jeans, und ich schnüre meine Schuhe. So. Das Geld, die Stofftasche, die Jacke... Okay, schnell raus.
"Warte, Kätzchen!" - er ist auf der Treppe, ich bin aber schon längst weg.
"Hat wieder die Karte vergessen! Ob sie es zu Fuss zwei Haltestellen schafft, sie ist doch eine so unsportliche Katze!"
Ich bin aber schon am Ufer. Das Wichtigste ist jetzt nicht zu schauen. Jetzt ist die Hauptsache: Laufen! Ich laufe, die Pfoten bewegen sich so ungeschickt.
Wie oft ist es schon passiert, dass ich mich doch ablenken liess, den Kopf nach oben hob und... Dann mussten alle ohne Brot auskommen. Nicht nur Abendessen, auch Frühstück ohne Brot. Keiner rügte mich, alle tadelten mich durch ihr Schweigen. Sogar der Kater. Der rügt aber eigentlich immer alle.
Aha, jetzt habe ich es! Klasse, das Weck ist frisch wie aus dem Backofen. Ich greife schnell zu! Die Kasse, das Rückgeld. "Danke! Tschü-üss!" Gott sei Dank! Jetzt darf ich...
Ich wende mich langsam dem Pfad, der zum Meer fuehrt, zu... Der mir so bekannte Rhythmus, die mit nichts verwechselbare Musik der Wellen, die kaum zu hören ist. Um mich herum sind nur das Meer und der Himmel. Es verschlägt mir den Atem...
Die Sterne! Nie und nirgends gibt es so einen Sternenhimmel, wie über dem Meer. Als ob jemand eine riesige Schale mit kosmischen Schätzen über meinen Kopf schüttete und die unzähligen Myriaden von blitzenden Lichtern direkt ins Meer flögen... Sterne über mir, um mich, Sterne - überall! Man sagt, so einen Himmel gibt es auch noch in der Wüste. Ich war aber noch nie in der Wüste. Ich kann ohne Meer nicht leben!
An meinem Arm hängt die Stofftasche mit dem Brot. Unbewusst hole ich ein Stückchen und kaue mit Vergnügen. Ist auch klar, das Mittagessen gab es sehr früh und zu Abend habe ich auch nichts gegessen. Die Krümel fallen herunter. Macht nichts - da ist ein unbekanntes Vögelchen, es wartet schon...
Die Zeit ist stehengeblieben. Mein Gespräch mit dem Vater geht weiter. Schon das siebte Jahr... Wir reden über Gott und die Welt... Genauer, über alles in dieser und jener Welt. Über die Geheimnisse der Weltschöpfung und über Kreuzworträtsel... Über das, wie Rudolf grösser geworden ist, wem Amyrana ähnlich sieht und über die neue Wohnung. Über Computer, über Afroman, über unsere Verwandte... Über die, die mit uns sind, und über die, die schon weit weg sind. Über Trauriges und Lustiges...
"Vati, ich finde keine Worte mehr... Ich habe so eine schreckliche Sehnsucht nach Dir, ich vermisse Dich so wahnsinnig!"
Ich bin aber hier. Mit dir. Immer in deiner Nähe. Weine nicht, meine liebe! Mein liebes Mädchen...
"Ja, ja. Ich weiss! Aber ich sehne mich so danach, Dich in die Arme zu nehmen! Ich muss Dich einfach einmal umarmen!"
Die Sterne funkeln. Nein, so etwas habe ich noch nie gesehen. So eine genaue Karte des Sternenhimmels gibt es in keinem Atlas und kann es in keinem geben! Es scheint die Karte des Sternenhimmels zu sein, den es vor dreihundert, fünfhundert, tausend Jahren gab... Vielleicht ist es aber der Himmel des ersten Tages der Schöpfung!
Ich komme mit meinem Schlüssel nicht in das Schloss. Die Tür öffnet sich von selbst... Schnell und liebevoll werden meine Haare geküsst.
"Gott, wo warst du denn so lange! Ich wollte mich schon umziehen und dich abholen kommen! Hast du wenigstens Brot mitgebracht?"
Ich überreiche die Stofftasche. Er holt den halben Weck und schaut mich irgendwie so merkwuerdich an.
"Klar. Du wirst mit uns nicht zu Abend essen. Hast schon genascht... Geh doch mit Amy, sie bat, "Schneewittchen" aufzulegen. Und Rudi und ich, wir essen schnell."
Es ist schon spät. Umarmend gucken wir zum x-ten Mal "Schneewittchen". Amuschka lacht laut an den gleichen Stellen und tanzt mit dem Po auf der Couch.
Und ich höre die fast vergessene Stimme des Vaters...
Dann umarme mich doch!
Mit aller Kraft, ganz ganz fest drücke ich mich an den Vater und kneife die Augen zusammen... Ich sehe die glänzenden Sterne... Die Tochter - ohne ihre goldfarbenen Augen von mir abzuwenden - zieht mich an der Hand zum Tanz mit den Zwergen.
...Bald, in ein oder zwei Tagen kauft wieder keiner Brot. Und ich bin wieder auf meinem Pfad...